ME.
Wer bin ich neben meinem Job und meiner Kreativität? Ich glaube das ist eine schwer zu beantwortende Frage. Ich bin Vieles und Nichts. Ich bin Gamer, ich liebe es mich tiefsinnig zu unterhalten. Ich lasse mich von Dingen beeinflussen….”inspirieren” ist glaub ich das bessere Wort. Erst die letzten Jahre konnte ich mich über die Fotografie mehr mir selbst annähern. Ich bin kein Freund von schnelllebigen Dingen. Die Welt heute ist so schnelllebig geworden, manchmal glaube ich das sie zu schnell für mich geworden ist. Dinge verlieren heutzutage viel zu schnell an Wert. Wir werden mit Informationen heutzutage täglich bombardiert und wir haben nicht mehr die Zeit diese zu verarbeiten oder zu genießen, wenn wir in diesem Hamsterrad das wir Leben nennen rennen.
Das dürfte auch der Grund sein, warum ich gerade versuche mein Leben zu “entschleunigen” und Dinge wieder bewusst zu genießen. Dazu gehören für mich auch das ich wieder mit Film fotografiere, mich aus Sozialen Netzwerken weitestgehend raus halte und mir nur bewußt Contents im Netz anschaue.
Auch das ich wieder Schallplatten angefangen habe zu sammeln ist für mich ein Ausdruck dieses “mehr Bewußten”.
Aber auch was das Thema “Menschen” betrifft. Ich kann oberflächliches, selbst beweihräucherndes Geblubbere nicht ausstehen. Es ist unglaublich schwer für mich solchen Menschen zu zu hören. Noch schwerer einen interessierten Eindruck zu machen. Wir sind in einem täglichen Rennen gefangen, dass uns zwingt so uns zu präsentieren. Um einen Partner zu finden (was ich Gott sei Dank hinter mir hab), um im Job nach vorne zu kommen oder um sich zu profilieren. Wir versuchen immer mehr uns im Alltag als Marke zu positionieren, um “Erfolg” zu haben. Und jeder der in diesem Spiel nicht mitspielt fällt hinten runter. Schwächen einzuräumen ist (auch wenn man es an allen Ecken und Enden in diversen Ratgebern liest) immer noch eine Schwäche und wird sofort und eiskalt von der Umgebung ausgenutzt. Ich weiss, wovon ich spreche. In einem Vorstellungsgespräch zu sagen “Sorry, davon hab ich keine Ahnung.” ist fast schon ein Killer für den Bewerbungsprozess. Lieber geht man mit einem Kandidaten, der einem das Blaue vom Himmel verspricht und wo sich dann sehr schnell im Nachgang herausstellt, das der oder die Gute eine reine Luftnummer ist. Nein, das ist nicht mein Style. Ich halt mich da raus. Wer damit ein Problem hat…nicht mein Problem.
Ich mag eigentlich die “leisen töne” wie man so schön sagt. Ruhige Musik, ruhige Gespräche…das ist meine Welt. Je älter ich werde, desto mehr genieße ich die kleinen Dinge im Leben. Ein schönes Gemälde anschauen oder ein Foto bewundern. Das gibt mir mehr als irgendwelchen Statussymbolen hinterher zu jagen.
Apple ist hierbei so mein ausgemachtes “Feindbild”, weil es diese Firma geschafft hat einen Alltagsgegenstand so emotional aufzuladen, dass man sich damit “über andere Menschen” stellen kann. Wenn man sich die Kids anschaut, die wie bekloppt in den Sozialen Medien ihr iPhone promoten, frage ich mich, in welchem Wertesystem wir inzwischen leben in dem ein Telefon Ausdruck von sozialen Status ist. Die Millisekunden mit denen man Apps schneller öffnen kann, oder bessere Handybilder machen kann rechtfertigen keinen fünf Mal so hohen Preis. Aber das wird in der heutigen Zeit kaum wahrgenommen, da wir den Leuten das ja auch immer einprügeln “haste was, biste was!”. Ich bedauere diese Menschen…mehr auch nicht.
Wenn man mich also fragt, wer ich bin, dem würde ich sagen: Ich bin ein Mensch der leisen, bescheidenen Töne. Mein Drang mich besser darzustellen als ich bin ist minimal. Wenn Andere diese Qualitäten zu schätzen wissen…top! Wenn nicht, seriously: I don´t care.